Zeugnisse Part 02: Tipps für möglichst stressfreies Zeugnisschreiben

Mancher Lehrkraft sieht man es förmlich an, wenn die Zeugnisse vor der Tür stehen. Ränder unter den Augen und ein „matter“ Gesichtsausdruck sind die hinterlassenen Spuren des Zeugnisschreibens. Je nach Zeitmanagement sammeln sich vor dem eigentlichen Zeugnisschreiben noch diverse Korrekturarbeiten an, die in die Zeugnisaussagen oder -zensuren noch unbedingt mit einfließen müssen! Die Formulare spielen vielleicht mit ihrer Formatierung verrückt oder zu allem Überfluss stürzt das Programm oder der Rechner ab. Nach dem Ausdrucken bemerkt man dann noch ein falsches Datum, ein ausgelassenes Feld oder einen sonstigen kleinen Fehler im Zeugnis. Beim korrigierten Ausdruck ist dann plötzlich die Tinte leer oder schöne Streifen schmücken das Zeugnispapier.

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Beschreibung

Schulzeugnisse können sich sehr in ihrem Umfang, Aufbau und dem erforderlichen Arbeitsaufwand unterscheiden, haben aber in erster Linie alle die Funktion, den Leistungsstand der Schüler*innen zu beurteilen und zusammenzufassen.

1. Zeitfresser eliminieren

  • Nur das Nötigste an Arbeit bis zum Schluss aufheben: Vermeide, dass sich die Arbeit bis zum letzten Moment ansammelt.
  • Fehlzeiten schnell ausrechnen: Halte die Fehlzeiten der Schüler*innen stets aktuell.
  • Schülerdaten und Zeugnisformulare organisieren und bearbeiten: Stelle sicher, dass alle Daten vollständig und korrekt sind.
  • Letzte Korrekturen durchführen: Überprüfe alle Angaben und Korrekturen vor dem finalen Zeugnisschreiben.
  • Alle Zensuren festlegen: Stelle sicher, dass alle Noten klar und nachvollziehbar sind.
  • Notizen zum Arbeits- und Sozialverhalten machen und Zeugnistext formulieren: Bereite detaillierte und präzise Zeugnistexte vor.

2. Regelmäßige Aktualisierung

  • Versäumnisse/Fehlzeiten der Kinder im Klassenbuch regelmäßig aktualisieren: Aktualisiere die Fehlzeiten kontinuierlich.
  • Fehlzeiten von Anfang an in Stunden festhalten: Dokumentiere Fehlzeiten immer in Stunden, um die Übersicht zu behalten.
  • Feststehende Angaben im Kopf- und Schlussteil bereits zu Beginn oder während des Schuljahres eintragen: Trage grundlegende Daten frühzeitig ein.
  • Vorausschauende Schuljahresplanung nutzen: Plane das Schuljahr so, dass Belastungen vor dem Zeugnisschreiben erledigt sind.

3. Lern- und Leistungsstand dokumentieren

  • Lern- und Leistungsstand der Kinder gut und kriteriengeleitet dokumentieren und aktuell halten: Halte den Lern- und Leistungsstand der Schüler*innen stets auf dem neuesten Stand.
  • Dokumentationen und Gesamtübersichten effizient nutzen und auf die Zeugnisaussagen abstimmen: Nutze vorhandene Dokumentationen für Zeugnisse und Elternsprechtage.
  • Dokumentationen nach jedem Leistungsnachweis aktualisieren: Aktualisiere die Dokumentation nach jeder Leistungsüberprüfung.

4. Effiziente Formulierung

  • Nicht lange mit Formulierungen aufhalten: Vermeide zeitaufwendige Umformulierungen.
  • Kriterien und Formulierungen für die Zeugnisaussagen festlegen, ggf. zusammenfassen, abstufen und aufeinander abgestimmt vorformulieren: Entwickle Standardformulierungen für häufige Fälle.
  • Den zur Verfügung stehenden Platz im Zeugnisformular berücksichtigen: Achte darauf, dass alle Texte in das vorgesehene Formular passen.
  • Vorformulierte Aussagen als fertigen Zeugnistext nutzen und für zukünftige Zeugnisse wiederverwenden: Verwende einmal erstellte Texte mehrfach, um Zeit zu sparen.

5. Hauptkriterien festlegen

  • Hauptkriterien („so wenige wie möglich, so viele wie nötig“) zu deinem Fach und zum Arbeits-/Sozialverhalten der Kinder festlegen: Bestimme die wichtigsten Bewertungskriterien für dein Fach und das Verhalten.
  • Kriterien aus Kompetenzerwartungen bzw. Lernzielen/-vorgaben der Richtlinien und Lehrpläne des Bundeslandes entnehmen: Nutze offizielle Vorgaben zur Orientierung.

6. Kriterien abstufen

  • Zu welchen Kriterien möchtest du Aussagen in deinen (Berichts-) Zeugnissen tätigen? Bestimme die wesentlichen Kriterien für deine Berichte.
  • Welche Kriterien lassen sich zusammenfassen? Identifiziere Kriterien, die zusammengefasst werden können, um die Arbeit zu erleichtern.
  • Aufeinander abgestimmte Satzbausteine formulieren, die du abstufen und später als Text zusammenfügen kannst: Entwickle flexible Textbausteine, die leicht angepasst werden können.
  • Abwechslungsreiche Satzanfänge nutzen: Vermeide monotone Formulierungen.
  • Wiederholungen vermeiden, Namen und Personalpronomen abwechseln: Achte auf Variation in der Sprache.
  • Satzumstellungen nutzen: Verändere die Satzstruktur, um den Text flüssiger zu gestalten.

7. Niveaustufen berücksichtigen

  • Für alle Kriterien verschiedene Niveaustufen berücksichtigen und vorformulieren: Erstelle Texte für verschiedene Leistungsniveaus.
  • In Einzelfällen die Hauptkriterien mit spezifischeren Aussagen zum Verhalten oder zum Lernstand ergänzen: Ergänze allgemeine Aussagen bei Bedarf mit spezifischen Beobachtungen.

Diese Liste soll dir helfen, das Zeugnisschreiben effizienter und stressfreier zu gestalten. Mit guter Planung und regelmäßiger Aktualisierung der Daten kannst du den Aufwand erheblich reduzieren.