Banking-Modell der Bildung

Das Banking-Modell nach Paulo Freire ist eine Art zu lernen, bei der die Lehrer alles wissen und den Kindern sagen, was sie wissen müssen. Die Kinder sollen dieses Wissen wie in eine Spardose stecken und später wieder herausholen, wenn sie es brauchen. Es ist ein bisschen wie ein Lehrer, der eine Geschichte erzählt und die Kinder sie einfach nur hören und merken sollen, ohne darüber nachzudenken, wie die Geschichte sie betrifft oder was sie dazu denken.

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Beschreibung

Was ist das Banking-Modell der Bildung?

Passives Lernen:

  • Erklärung: Im Banking-Modell bist du ein passiver Empfänger von Wissen. Die Lehrer “zahlen” Wissen ein, das du speichern und später wiedergeben sollst, ohne es zu hinterfragen oder aktiv darüber nachzudenken.
  • Beispiel: Der Lehrer erklärt eine Geschichte oder eine mathematische Regel, und du musst sie auswendig lernen, um sie später in einer Prüfung zu nutzen.

Hierarchische Beziehung:

  • Erklärung: Es gibt eine klare Trennung zwischen Lehrern und Kindern. Der Lehrer weiß alles und du bist die Person, die lernen muss.
  • Beispiel: Der Lehrer steht vor der Klasse und erklärt, wie etwas funktioniert, ohne dass du fragen oder deine eigenen Ideen einbringen kannst.

Wissensvermittlung als einseitiger Prozess:

  • Erklärung: Bildung wird als ein einseitiger Prozess betrachtet, bei dem der Lehrer das Wissen vermittelt und du es einfach aufnehmen sollst, ohne es zu hinterfragen.
  • Beispiel: Der Lehrer liest aus einem Buch vor und du hörst zu, ohne Fragen zu stellen oder deine eigenen Gedanken zu teilen.

Entmenschlichung:

  • Erklärung: Das Banking-Modell behandelt dich oft wie ein Objekt, das nur passiv Wissen aufnehmen soll, anstatt dich als aktives und kreatives Individuum anzuerkennen.
  • Beispiel: Du musst Fakten auswendig lernen, um gute Noten zu erhalten, ohne darüber nachzudenken, wie diese Fakten in deinem eigenen Leben relevant sind.

Warum kritisiert Paulo Freire das Banking-Modell?

Unterdrückung: Freire sagt, dass das Banking-Modell deine Kreativität und Fähigkeit zum kritischen Denken unterdrückt, weil es dir nicht erlaubt, die Welt um dich herum zu hinterfragen.

Fehlende Reflexion: Du hast keine Chance, darüber nachzudenken, was du lernst oder wie es zu deinem Leben passt.

Verhinderung von Selbstbewusstsein: Das Modell verhindert, dass du aktiv am Lernen teilnimmst und deine eigenen Ideen teilen kannst.

Alternative: Dialogische Pädagogik

Paulo Freire sagt, dass es besser ist, wenn Kinder und Lehrer gemeinsam sprechen:

Dialog: Lehrer und Kinder sollten gleichberechtigt sprechen und voneinander lernen.

Kritisches Denken: Du solltest ermutigt werden, über deine Welt nachzudenken und kritisch zu sein.

Teilnahme: Du solltest dich am Lernen beteiligen und deine eigenen Ideen teilen.

Veränderung: Bildung sollte dir helfen, deine Welt zu verstehen und sie besser zu machen.

Beispiele und Ideen

Problem-Posing Education: Du und deine Lehrer reden über echte Probleme und finden Lösungen.

Zusammenarbeiten: Du arbeitest mit anderen zusammen, um zu lernen, wie die Welt funktioniert.

Erfahrung: Du kannst über deine eigenen Erfahrungen sprechen, um mehr zu lernen.

Quellen

  • Paulo Freire: Pedagogy of the Oppressed (Continuum, 2000).
  • Moacir Gadotti: Reading Paulo Freire: His Life and Work (SUNY Press, 1994).