Beschreibung
Grundprinzipien
- Enaktive Repräsentation (Handelndes Stadium):
- Informationen und Konzepte werden durch Handlungen und physische Aktivitäten vermittelt.
- Beispiel: Kinder lernen mathematische Konzepte durch das Manipulieren von Objekten (z.B. Zählen mit Hilfe von Spielzeugen).
- Ikonische Repräsentation (Bildhaftes Stadium):
- Informationen werden durch Bilder und visuelle Darstellungen repräsentiert.
- Beispiel: Nutzung von Diagrammen, Zeichnungen oder Bildern, um mathematische Probleme zu veranschaulichen.
- Symbolische Repräsentation (Abstraktes Stadium):
- Informationen werden durch abstrakte Symbole, wie Sprache und mathematische Zeichen, dargestellt.
- Beispiel: Verwendung von Zahlen und Formeln, um mathematische Konzepte darzustellen.
Methoden und Ansätze
- Stufenweiser Übergang:
- Unterricht beginnt mit konkreten, handelnden Aktivitäten (enaktiv), geht über zu bildhaften Darstellungen (ikonisch) und endet mit abstrakten Symbolen (symbolisch).
- Sicherstellung, dass die Lernenden auf jeder Stufe ein tiefes Verständnis entwickeln, bevor sie zur nächsten übergehen.
- Multisensorisches Lernen:
- Einbeziehung verschiedener Sinnesmodalitäten (visuell, auditiv, kinästhetisch), um das Lernen zu unterstützen.
- Beispiel: Nutzung von Materialien zum Anfassen, visuellen Hilfsmitteln und verbalen Erklärungen.
- Anpassung an individuelle Lernbedürfnisse:
- Berücksichtigung der individuellen Lernstile und -geschwindigkeiten der Schüler.
- Differenzierung der Unterrichtsmethoden, um jedem Schüler gerecht zu werden.
Vertreter und ihre Beiträge
- Jerome Bruner
- Psychologe und Pädagoge, der das EIS-Prinzip als Teil seiner kognitiven Lerntheorie entwickelte.
- Quelle: “Towards a Theory of Instruction”
- Howard Gardner
- Entwickelte die Theorie der multiplen Intelligenzen, die das EIS-Prinzip ergänzt, indem sie die verschiedenen Arten des Lernens und Verstehens betont.
- Quelle: “Frames of Mind: The Theory of Multiple Intelligences”
Bedeutung und Einfluss
- Förderung des Verständnisses:
- Das EIS-Prinzip hilft Lernenden, Konzepte tief und nachhaltig zu verstehen, indem es von konkreten zu abstrakten Darstellungen übergeht.
- Unterstützung des kognitiven Entwicklungsprozesses:
- Berücksichtigt die natürlichen Entwicklungsstufen des menschlichen Denkens und Lernens.
- Differenzierung und Individualisierung:
- Ermöglicht Lehrern, den Unterricht an die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Schüler anzupassen.
Quellen
- Jerome Bruner, “Towards a Theory of Instruction”
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- Grundlegendes Werk, das die Prinzipien der kognitiven Lerntheorie und des EIS-Prinzips darlegt.
- Howard Gardner, “Frames of Mind: The Theory of Multiple Intelligences”
- Ergänzt das EIS-Prinzip durch die Betonung verschiedener Intelligenztypen und Lernwege.
- David Wood, “How Children Think and Learn”
- Untersuchung der kognitiven Entwicklungsprozesse bei Kindern, die die Anwendung des EIS-Prinzips im Unterricht unterstützt.