Rogers, Carl

Geburtsdatum: 8. Januar 1902
Geburtsort: Oak Park, Illinois, USA
Sterbedatum: 4. Februar 1987
Sterbeort: San Diego, Kalifornien, USA
Beruf: Psychologe, Psychotherapeut, Hochschullehrer
Bekannt für: Entwickeln der klientenzentrierten Therapie (personzentrierten Therapie), bedeutender Beitrag zur humanistischen Psychologie, auch personenzentrierter Ansatz (PZA)

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Beschreibung

Theorien und Beiträge:

  1. Klientenzentrierte Therapie (Personzentrierte Therapie):
    • Betonung auf die Bedeutung der Beziehung zwischen Therapeut und Klient.
    • Der Therapeut schafft ein unterstützendes Umfeld durch Empathie, Echtheit (Kongruenz) und bedingungslose positive Wertschätzung.
    • Ziel ist es, dem Klienten zu helfen, seine eigenen Lösungen zu finden und sein volles Potenzial zu entfalten.
  2. Humanistische Psychologie:
    • Rogers wird zusammen mit Abraham Maslow als einer der Begründer der humanistischen Psychologie angesehen.
    • Diese Sichtweise betont das Wachstumspotenzial und die Selbstverwirklichung des Individuums.
  3. Selbstkonzept und Selbstverwirklichung:
    • Rogers entwickelte die Idee des “wahren Selbst” vs. “idealisierten Selbst”.
    • Das Ziel der Therapie ist es, die Diskrepanz zwischen diesen beiden Zuständen zu verringern, um eine größere Authentizität und Selbstverwirklichung zu erreichen.
  4. Grundhaltungen und Bedingungen für Persönlichkeitsentwicklung:
    • Empathie: Einfühlendes Verstehen der Erfahrungen des Klienten.
    • Kongruenz: Echtheit und Transparenz des Therapeuten.
    • Bedingungslose positive Wertschätzung: Akzeptanz und Respekt gegenüber dem Klienten, unabhängig von dessen Verhalten.

Frühes Leben und Ausbildung:

  • Kindheit und Familie: Carl Rogers wuchs in einer streng religiösen und arbeitsamen Familie auf. Er entwickelte früh ein Interesse an der Wissenschaft und an humanitären Themen.
  • Ausbildung:
    • Bachelor in Geschichte am University of Wisconsin-Madison.
    • Nach einem kurzen Studium an einem theologischen Seminar wechselte er zur Psychologie und erwarb einen Master und Ph.D. an der Teachers College der Columbia University.

Berufliche Laufbahn:

  • Frühe Karriere:
    • Arbeitete als Kinderpsychologe bei der Society for the Prevention of Cruelty to Children in Rochester, New York.
    • Später lehrte er an der Ohio State University, der University of Chicago und der University of Wisconsin-Madison.

Wichtige Werke:

  • “Client-Centered Therapy” (1951): Grundlegendes Werk, das die Prinzipien der klientenzentrierten Therapie darlegt.
  • “On Becoming a Person” (1961): Eine Sammlung von Aufsätzen, die Rogers’ Sichtweisen auf Psychotherapie und menschliches Wachstum zusammenfasst.
  • “Freedom to Learn” (1969): Rogers’ Ansichten zur Anwendung seiner Theorien im Bildungsbereich.

Einfluss und Vermächtnis:

  • Psychotherapie: Rogers’ Techniken und Theorien haben die Praxis der Psychotherapie weltweit tiefgreifend beeinflusst.
  • Bildung: Seine Konzepte fanden auch Anwendung in der Erziehung, wobei der Fokus auf einer förderlichen Lehrer-Schüler-Beziehung lag.
  • Humanistische Bewegung: Rogers war ein zentraler Vertreter der humanistischen Psychologie, die als “dritte Kraft” in der Psychologie neben der Psychoanalyse und dem Behaviorismus gilt.

Auszeichnungen:

  • American Psychological Association (APA): Erhielt zahlreiche Ehrungen, einschließlich des Distinguished Scientific Contributions Award.
  • Ehrendoktorwürden: Von verschiedenen Universitäten weltweit.

Tod und Vermächtnis:

  • Carl Rogers starb am 4. Februar 1987 in San Diego, Kalifornien.
  • Sein Einfluss auf die Psychotherapie und die Humanistische Psychologie bleibt bis heute stark und seine Werke werden weiterhin breit rezipiert.

Carl Rogers bleibt eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Geschichte der Psychologie, deren klientenzentrierter Ansatz und humanistische Werte weiterhin in der Therapie und Bildung Anwendung finden.

Quellen:

  • Rogers, Carl R. Client-Centered Therapy: Its Current Practice, Implications and Theory. Houghton Mifflin, 1951.
  • Rogers, Carl R. On Becoming a Person: A Therapist’s View of Psychotherapy. Houghton Mifflin, 1961.
  • Thorne, Brian. Carl Rogers. Sage Publications, 1992.
  • Kirschenbaum, Howard. The Life and Work of Carl Rogers. PCCS Books, 2007.